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07.06.2010

Magic Nano im Golf von Mexiko

Der Ölriese British Petrol ist bisher an der Aufgabe gescheitert, das Leck an der Erdölquelle im Golf von Mexiko vollständig zu beheben. Währenddessen wachsen die Ausmasse der ökologischen und ökonomischen Katastrophe in der Region weiter an, und Methoden zur Minimierung der dramatischen Folgen des Öls auf die Meeres- und Küstengebiete sind dringend nötig. Ist Nanotechnologie eine davon?

Da es bis jetzt nicht möglich war, den stetigen Ölfluss im Golf von Mexiko zu unterbinden, bedroht ein wachsender Ölteppich die anliegenden Küstengebiete. Neben den Anstrengungen zur Lösung des eigentlichen Problems, dem Leck, sind jetzt auch Ansätze zur Minderung der Auswirkungen des bereits ausgeflossenen Öls auf das aquatische Leben und die Küstenbereiche dringend nötig.

Eine Option sind dabei sogenannte Dispergiermittel. Öl trennt sich bekanntlich von Wasser und bildet statt einer homogenen Mischung einen Film an der Oberfläche. Dispergiermittel können nun dazu eingesetzt werden, den Ölfilm in kleine Tröpfchen aufzutrennen, diese zu umhüllen und damit eine gleichmässigere Verteilung im Wasser zu erreichen. Dadurch wird das Öl für einen rascheren Abbau durch Mikroorganismen verfügbar.

Auf der Suche nach umweltverträglichen Dispergiermitteln ist nun auch die Nanotechnologie ins Spiel gekommen. Eine private Firma aus den USA mit dem Namen "Green Earth Technologies" (GET) bot der amerikanischen Umweltbehörde EPA ein Produkt an, welches nicht nur die Lösung für die Ölpest sein soll, sondern auch vollständig biologisch abbaubar sei und auf "NANO emulsion technology" basiere. Gemäss Angaben von GET besteht das Produkt aus verschiedenen Pflanzen- und Fruchtextrakten, welche zu einer kolloidalen Lösung aus Mizellen mit einer Teilchengrösse < 5 Nanometer verarbeitet werden.

Um in Anbetracht der grossen Dringlichkeit keine Zeit mit Zulassungsverfahren zu verlieren, hat GET EPA ersucht, vom üblichen 60-90tägigen Genehmigungsprozess abzusehen, "den bestehenden Daten und Resultaten zu vertrauen", und vor-Ort Tests zu erlauben.

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