1'200 Nano-Experimentierkoffer für Zürcher Sekundarschulen
Im Kanton Zürich experimentieren Oberstufenklassen in Zukunft mit Nanotechnologie. Ab diesem Herbst werden den Schulen kostenlos 1'200 „SimplyNano 2“ Experimentierkoffer zur Verfügung gestellt. In vier Kantonen läuft das Projekt schon mit Erfolg. Bis 2025 soll es schweizweit umgesetzt werden.
TV-Beitrag von TeleTop: Experimentierset soll Fachkräftemangel entgegenwirken
Nano-Experimente mit „Wow-Effekt“
Warum klebt der Gecko an der Decke? Warum liegen Babys in Windeln trocken? Oder wie kommt ein COVID-19-Impfstoff in die Zellen? Mit Nanotechnologie! Sie ist die Wissenschaft des ganz Kleinen und gilt als Zukunftstechnologie schlechthin. Ob in der Natur, im Alltag oder in der Medizin: Überall kommen Nanomaterialien vor. In diesem Schuljahr werden den Oberstufen im Kanton Zürich 1'200 „SimplyNano 2“ - Experimentierkoffer für den Natur- und Technikunterricht zur Verfügung gestellt. Es ist ein praxisorientiertes, neuartiges Lernmedium mit 32 spannenden Experimenten, einer Lernwerkstatt und allen notwendigen Chemikalien, Materialien und Unterlagen. Die Lehrpersonen werden in Kursen mit dem neuen Lernmedium vertraut gemacht.
Neue Technologien und Mädchen fördern
An der heutigen Medienkonferenz beleuchtete der Zürcher Nationalrat Philipp Kutter (Die Mitte), Mitglied der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur sowie Stadtpräsident von Wädenswil, das Projekt aus Sicht der Bildungspolitik. Unter dem Titel „Kinder begeistern – Fachkräftemangel bekämpfen“ schlug er den Bogen vom inspirierenden, naturwissenschaftlichen Unterricht in Schulen zu motivierten und innovativen späteren Fachkräften der Berufswelt. Die Schule müsse mit dem Wandel Schritt halten und dabei die Probleme der Zukunft, z.B. den Fachkräftemangel, adressieren. „Das „SimplyNano 2“ Projekt ist für die Schweizer Bildungslandschaft ein Leuchtturm-Projekt, das schweizweit umgesetzt werden sollte. Es muss uns insbesondere gelingen, vermehrt Mädchen für naturwissenschaftlich-technische Berufe zu begeistern."
Nanomaterialien im Alltag und in der Medizin
Nanomaterialien kommen wegen ihrer besonderen Eigenschaften aber nicht nur in Alltagsprodukten, wie Sonnencrèmes oder Textilien, sondern auch in der Medizin vor. So erläuterte Dr. med. Rahel Troxler Saxer, Medical Director bei Pfizer Schweiz, wie der neue mRNA COVID-19 Impfstoff mittels Nanotechnologie im Körper zu den Zellen gelangt. Aktuell sind rund 4.5 Mio. Menschen in der Schweiz geimpft und profitieren unmittelbar von den neuen Impfstoffen. Damit leistet Nanotechnologie einen zentralen Beitrag in der Bekämpfung der Corona-Pandemie.
Bis 2025 schweizweiter Einsatz geplant
Der Kanton Zürich ist nach St. Gallen, Aargau und beiden Appenzell bereits der fünfte Kanton, in welchem das Lernmedium den Schulen flächendeckend zur Verfügung gestellt wird. Bis Ende 2025 sollen die Experimentierkoffer schweizweit in den Sekundarschulen im Einsatz sein. Das Lernmedium wurde von der SimplyScience Stiftung und der Innovationsgesellschaft entwickelt. Das Projekt wird durch den Kanton Zürich mit Mitteln aus dem Lotteriefonds und durch eine breite Allianz von folgenden Partnern unterstützt:
Adrian Weiss Stiftung, AMGEN Switzerland AG, Asuera Stiftung, Bärbel & Paul Geissbühler Stiftung, Baugarten Stiftung, Bülacher Industrien, Burckhardt Compression AG, Die Innovationsgesellschaft, DOW Chemicals AG, Ernst Göhner-Stiftung, Fondation Dimitris N. Chorafas, Geistlich Pharma AG, Givaudan SA, Grütli Stiftung, Hans Eggenberger Stiftung, Helmut Fischer und A. Walther Stiftung, Lotteriefonds des Kantons Zürich , Migros Kulturprozent, Mobiliar Versicherungen, Pfizer AG, Zürich, Rotary Club (RC) Au am Zürichsee, RC Dübendorf, RC Oberer Zürichsee, RC Schönenberg, RC Thalwil, RC Zürich , RC Zürich Unterland, RC Zürich-Limmattal, Schwyzer-Winiker Stiftung, SimplyScience Stiftung, Swiss Life Stiftung «Perspektiven», Syngenta AG, TECAN AG, Vetropack AG, Zürcher Handelskammer
Weitere Informationen: www.simplynano.ch