Experimentieren bei der RUAG AG
Der abschliessende Kurs des SimplyNano 2-Projekts in der Zentralschweiz fand in Emmen bei der RUAG AG statt. Das schweizerische Traditionsunternehmen gewährte Einblicke in die Firma und ihre Berufsbildung. Im Anschluss liessen sich 20 Oberstufenlehrpersonen aus der Region Zentralschweiz und zwei Lernende der Gastgeberfirma von den SimplyNano-Experimenten begeistern.
Nano-Experimente mit Alltagsbezug
Nanotechnologie ist ein fester Bestandteil unseres Alltags – sei es in Kunststoffen, Oberflächenbeschichtungen oder Textilien. Da Nanopartikel mit blossem Auge nicht sichtbar sind, ermöglichen die SimplyNano-Experimente einen praxisnahen Zugang, das Interesse an diesen winzigen Teilchen und ihren besonderen Eigenschaften zu wecken. Im Hauptteil des Kurses führten die 20 Oberstufenlehrpersonen aus der Region Zentralschweiz und die zwei Lernenden der RUAG AG die Nano-Experimente selbst durch und testeten die Lernmaterialien. Besonders beliebt waren Experimente mit direktem Alltagsbezug, wie etwa das Windel-Experiment mit superabsorbierenden Nanomaterialien oder der Gecko-Effekt, der Haftkräfte sichtbar machte. Die sofortige Anwendbarkeit der Materialien im Unterricht wurde von den Lehrpersonen besonders geschätzt.
Lehrpersonen experimentieren mit Superabsorber aus Babywindeln (Emmen, 5. Februar 2025 – Foto: Oliver Pütz)
Zu Gast bei der RUAG AG
Der Gastgeber des Kurses, RUAG, ist Technologiepartner der Schweizer Armee. Am Standort Emmen werden hauptsächlich Luftfahrzeuge – Jets und Helikopter - der Schweizer Armee unterhalten. Im Betrieb werden ca. 70 Lernende ausgebildet. Bezieht man alle Standorte der Schweiz mit ein, wächst diese Zahl auf 209. Insgesamt werden bei RUAG 15 Lehrberufe ausgebildet. Sascha Küttel, Leiter Berufsbildung Zentralschweiz, stellte in seiner Präsentation das Unternehmen vor. Im zweiten Teil stellten zwei Lernende die verschiedenen Ausbildungsberufe vor. Sie erläuterten die Anforderungen, Weiterbildungsmöglichkeiten und ihre eigenen Erfahrungen bei RUAG als Ausbildungsbetrieb. Damit wurde ein praxisnaher Bezug zwischen Wissenschaft, Ausbildung und Berufswelt geschaffen.
Breite Unterstützung durch mehr als 40 Partner
Die Experimentierkoffer und die dazugehörigen Kurse werden den Schulen kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Finanzierung des Projekts erfolgt durch ein breites Netzwerk von über vierzig Partnern. Das SimplyNano 2-Projekt ist bereits in 16 Kantonen flächendeckend im Einsatz. Ab Herbst 2025 sollen die SimplyNano-Koffer auch in den Kantonen Bern, Freiburg und Schaffhausen eingeführt werden. Langfristiges Ziel ist es, die Experimentierkoffer in der gesamten Deutschschweiz zu etablieren.
Quelle: Innovationsgesellschaft
Bildquelle: Innovationsgesellschaft / RUAG
12.02.2025, Marlon Rauber