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15.06.2018

Forscher lösen Krebszellen aus Blutserum mithilfe von Nanotechnologie

Iranische Forscher der Tehran University und der Razi University haben einen Nanomotor entwickelt, der Krebszellen aus einer Blutprobe mit Leukämie lösen kann. «Der Nanomotor, welcher sich in einer Lösung mit Wasserstoffperoxid bewegt, wird von einem Magnetfeld zu den Krebszellen geleitet. Mithilfe von speziellen Rezeptoren kann sich der Nanomotor an die Krebszellen anheften und diese aus dem Serum herauslösen», erklärte Dr. Mahmoud Amouzadeh Tabrizi von der Forschungsgruppe.

Angesicht der hohen Sensitivität von elektrochemischen Methoden und dem Zugang und technischem Knowhow, hält Dr. Mahmoud Amouzadeh Tabrizi die Massenproduktion von solchen Nanosensoren für möglich im Iran. Der Iran hat in Wissenschaft und Technologie in den letzten Jahren grosse Schritte nach vorne gemacht, besonders auf dem Gebiet der medizinischen Forschung. Im Januar 2013 entwickelten iranische Forscher die ersten Anti-Kebs-Medikamente auf der Basis von Nanotechnologie. «Das erste Anti-Krebs-Medikament wurde im Iran entwickelt», erklärte Amir Khanian vom Presidential Office’s Technological Cooperation Department. Weiter erklärte er, dass iranische Forscher bereits 18 biotechnologische Medikamente entwickelt haben und derzeit 29 Weitere am erforschen sind.
Der Iran hat Doxorubicin – ein nicht-karzinogenes Medikament für Lungen- und Brustkrebs – in Massenfertigung produziert. Das Medikament ist effektiver und benötigt weniger Zeit in der Anwendung und ist nebenwirkungsarm. Auch zwei weitere nicht-karzinogene Medikamente – Paclitaxel für Brust- und Eierstockkrebs und Oxaliplatin für Darmkrebs – wurden im Iran entwickelt. Im September 2013 gelang es iranischen Forschern, ein neuartiges Drug-Delivery-System für Anti-Krebs-Medikamente auf der Basis von linearen dendritischen Polymeren und Eisen-Nanopartikeln zu entwerfen. Dabei wurden hybride Nanocomposite verwendet, sowie Kohlenstoff-Nanoröhrchen um schnelle Passagen durch die Zellwände zu ermöglichen. Ein bedeutsames Merkmal der Forschungsarbeit war die Hybridisierung von einer Reihe von Nanomaterialien in einem System, um sich deren Eigenschaften bei der Eliminierung von Krebszellen zunutze zu machen.
Kürzlich entwickelten iranische Forscher zudem eine neue Art magnetischer Nanofaser für eine zielgerichtete Verabreichung von Wirkstoffen in Krebszellen von Lungen. «Lungenkrebs ist eine der tödlichsten Krebsarten auf der Welt. Die Medikamente für diese Art von Krebs haben eine tiefe Halbwertszeit, was die Effektivität verringert. Eine Verabreichung in hohen Dosen ist wiederum mit mehr Nebenwirkungen verbunden.», führte Dr. Mohammad Irani von der Amir Kabir University aus. Gemäss Dr. Irani kann durch eine langsame Freigabe des Wirkstoffs die Effektivität erhöht werden und die Nebenwirkungen verringert. Die magnetischen und Anti-bakteriellen Nanofasern sind pH-sensitiv und können dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen. Mit dieser Behandlungsweise seien in Patienten 80% der A49-Krebszellen innerhalb der ersten vier Jahre abgestorben, so Dr. Irani.

Quelle: https://nano-magazine.com/news/2018/6/14/scientists-separate-cancerous-cells-from-serum