Interpellation zu ungenügenden Nanotoxikologiestudien
Die im Oktober publizierte Studie des EMPA Wissenschaftlers Harald Krug über die Qualität von Nanotoxikologiestudien warf hohe Wellen: Verschiedene Tageszeitungen griffen die Thematik auf (Tagesanzeiger, NZZ, Tagblatt usw.) und Nationalrätin Maya Graf reichte diesbezüglich gemeinsam mit 11 Mitunterzeichnenden eine Interpellation beim Bundesrat ein.
Die von Krug identifizierte schlampige Durchführung von Versuchen und deren geringe Aussagekraft beschäftigen die Nationalräte. Schliesslich, so Graf in der Interpellation, geht es bei diesen Untersuchungen um essentielle Fragen bezüglich potentieller Gefahren von Nanotechnologien und -materialien.
Die Unterzeichnenden fragen sich, ob es in diesem Kontext überhaupt verantwortbar sei, Nanomaterialien für die Verwendung in Konsumprodukten und insbesondere auch in expositionsstarken Sektoren wie Lebensmittel oder Kosmetik zu bewilligen. Die Entwicklung von Standards für die Vorgehensweise in nanotoxikoligschen Laborversuchen, welche der Bund und die EMPA angekündigt haben, sei ein positiver erster Schritt, der aber besonders zeitlich schwer abschätzbar sei. Daher richtet die Interpellation zwei Fragen an den Bundesrat:
- Ist der Bundesrat gewillt, ein Massnahmenpaket zu entwickeln, das den harmonisierten Standardisierungsprozess von nanotoxikologischen Studien beschleunigt und einen Zeitplan zu erstellen?
- Ist der Bundesrat der Meinung, dass die erarbeiteten Standards verbindlich gesetzlich geregelt werden müssen?
Bisher stehen die Besprechung im Rat sowie die Beantwortung durch den Bundesrat noch aus.
Quelle: Geschäftsdatenbank des Schweizer Parlaments
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