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24.09.2008

Mehr Sicherheit und Transparenz in der Nanotechnologie – TÜV SÜD publiziert CENARIOS Standard

Anlässlich der 4. NanoRegulation Konferenz vom 16.-17. September in St.Gallen hat das global tätige Zertifizierungsunternehmen TÜV SÜD Industrie Service GmbH den Standard für das Nano-Sicherheitszertifikat CENARIOS® vorgestellt. Der weltweit erste und einzige Nano-Sicherheitsstandard mit Zertifikat bringt Transparenz und Sicherheit für Unternehmen, Behörden, Investoren und Konsumenten.

An der 4. Int. NanoRegulation Konferenz 2008 in St.Gallen hat Dr. Peter Langer, Geschäftsführer der TÜV SÜD Industrie Service GmbH, die Zertifizierungsgrundlagen des weltweit ersten Nano-Sicherheitslabels (CENARIOS® = Certifiable nanospecific Risk Management and Monitoring System) vorgestellt. Mit der Publikation des Standards definiert eines der grössten, global tätigen Zertifizierungsunternehmen die Anforderungen für Sicherheit und Transparenz im Umgang mit Nanomaterialien. Das CENARIOS® – Zertifikat kann von Herstellern, Verarbeitern, Vermarktern und Recyclern von Nanomaterialien eingesetzt werden und ist weltweit gültig. Gegenüber Kunden, Öffentlichkeit, Behörden und Investoren dokumentiert das Label die hohen Sicherheitsanstrengungen des Unternehmens. Damit können potentielle Risiken im Gesundheits- Umwelt und Produkthaftungsbereich systematisch reduziert werden. Das Risikomanagementsystem kann in Ergänzung zu bestehenden Managementsystemen (ISO-9000ff, ISO 14000 ff, etc.) oder als eigenständiges System verwendet werden.

Bis heute gibt es weltweit noch keine nanospezifischen Gesetze oder Regulierungen, obwohl bereits eine Vielzahl von Produkten und Stoffen auf dem Markt verfügbar sind. Das Risikoprofil vieler Nanoprodukte ist allerdings immer noch unklar. Aufgrund der fehlenden Leitlinien für den Umgang mit diesen Produkten gestaltet sich der Markt äusserst intransparent. Händler, Verarbeiter, Produzenten und Behörden verfügen derzeit nur über sehr begrenzte Informationen bezüglich der Zusammensetzung oder Gefährlichkeit der Produkte. Innerhalb der Wertschöpfungskette vom Produzenten bis zum Konsumenten findet zudem praktisch kein Informationsfluss statt. Die Motivation für die Entwicklung des Standards war deshalb das dringende Bedürfnis von Behörden- sowie Industrieseite, ein verlässliches und nachhaltiges Risikomanagement zu etablieren.

Mit der Publikation der Anforderungen an das CENARIOS® Zertifikat haben Unternehmen erstmals die Möglichkeit, das Nano-Risikomanagementsystem nach klaren Grundsätzen aufzubauen und dieses durch eine externe Prüfstelle auf die Eignung für Nanomaterialien überprüfen zu lassen. Damit ist die Grundlage für eine transparente Informationsweitergabe entlang der Wertschöpfungskette sowie an die Behörden gelegt.

Die Reaktionen auf die Präsentation der Zertifizierungsgrundlagen unter den Teilnehmern der NanoRegulation waren entsprechend positiv. Behördenvertreter aus den deutschsprachigen Ländern äusserten sich dahingehend, dass der Standard ein wertvolles Element für die Behörden sei. Auch von Seiten des Einzelhandels wurde das System begrüsst: An derselben Veranstaltung präsentierte Thomas Gude von der Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz (IG DHS) einen Verhaltenskodex für den Umgang mit Nanomaterialien, welcher von Lieferanten den Nachweis eines zuverlässigen Risikomanagements verlangt. Samuel Schär, Geschäftsführer der Bühler PARTEC und Anwender des CENARIOS® Standards bestätigte, dass er „viel ruhiger schlafe“, seit er wisse, dass in seinem Unternehmen ein verlässliches System zur Risikokontrolle etabliert sei.

Allgemein wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass die Einführung des CENARIOS®-Standards das Vertrauen in die Nanotechnologie bei Anwendern und Konsumenten fördern wird.

Der CENARIOS® Standard ist offen für Kommentare von interessierten Kreisen. Ihre Ansprechperson ist:

Gerhard Klein
Leiter der Abteilung Risikomanagement
TÜV SÜD Industrie Service GmbH
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