NanoKommission legt Abschlussbericht vor - Chancen der Nanotechnologie nutzen
Anlässlich der Vorstellung des Abschlussberichtes der NanoKommission verwies Bundesumweltminister Norbert Röttgen auf die Chancen, die in der Nanotechnologie liegen, und die es zu nutzen gelte. Dabei dürften aber gleichzeitig die noch ungeklärten Risiken nicht ausgeblendet werden. Röttgen setze sich daher für einen Ausbau der Risikoforschung und den Aufbau eines europäischen Nano-Produktregisters ein.
Die vom Bundesumweltministerium 2006 eingesetzte NanoKommission der Bundesregierung hat am 2. Februar 2011 mit einer ganztägigen Konferenz in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen ihre Arbeit beendet. Anlässlich der Vorstellung des Abschlussberichtes verwies Bundesumweltminister Norbert Röttgen insbesondere auf die Chancen, die in der Nanotechnologie liegen, zum Beispiel bei der Trinkwasseraufbereitung, der Energieeinsparung und in der Sanierung verunreinigter Böden. Unsere Strategie als hochmodernes Industrieland müsse darin liegen, in solche Umwelt- und Effizienztechnologien zu investieren, die gleichzeitig enorme Wachstumschancen bieten: "In Deutschland sind mehr als 900 Betriebe an der Entwicklung der Nanotechnologie beteiligt, mehr als 60.000 Arbeitsplätze sind dadurch entstanden - es können deutlich mehr werden", sagte Röttgen. Der Minister plädierte dafür, die deutsche Vorreiterrolle bei den Umwelttechnologien auch in der Nanotechnologie weiter auszubauen, dabei aber gleichzeitig die noch ungeklärten Risiken nicht auszublenden. "Nanotechnologie verspricht viel, doch über die möglichen Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit wissen wir zu wenig. Ich setze mich für einen Ausbau der Risikoforschung und den Aufbau eines europäischen Nano-Produktregisters ein", so Röttgen.
Ein solches Register hätte die Aufgabe, Nanomaterialien in Produkten im Sinne des Vorsorgeprinzips für die Behörden nachverfolgbar zu machen. Außerdem verwies er darauf, dass das Bundesforschungsministerium den Etat für die Risikoforschung erhöht habe und auch das Bundesumweltministerium im Rahmen des Umweltforschungsplanes oder durch Mitarbeit an verschiedenen Programmen der OECD die Forschung und Risikominimierung an den relevantesten Nanomaterialien vorantreibt.
Die NanoKommission hatte den Auftrag, Chancen und Risiken der Nanotechnologien zu diskutieren und der Bundesregierung Empfehlungen für einen verantwortungsvollen Umgang zu formulieren. 100 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Unternehmen, Umwelt- und Verbraucher- und Frauenorganisationen, Gewerkschaften, Kirchen, Ministerien und Behörden haben gemeinsam im NanoDialog daran gearbeitet,
- Beiträge zum öffentlichen Diskurs über Chancen und Risiken des Umgangs mit Nanomaterialien zu erarbeiten,
- Felder zu identifizieren, auf denen Nanotechnologien einen Beitrag zur nachhaltigen Innovation leisten und
- Instrumente für einen verantwortungsvollen Umgang mit Nanomaterialien zu entwickeln.
Die verschiedenen Themen wurden in vier von der NanoKommission eingesetzten Themengruppen und einer Arbeitsgruppe diskutiert. Konsense und Dissense sind in den Themengruppenberichten gegenübergestellt. Dem Bericht der NanoKommission liegen diese Ergebnisse zugrunde. Diskussionspunkte waren hierbei unter anderem die Betrachtung des bestehenden Regulierungsrahmens unter dem Blickwinkel des Vorsorgeprinzips, eine Prüfung der freiwilligen Selbstverpflichtung der Industrie sowie die Erarbeitung von Bewertungskriterien von Chancen und Risiken von Nanomaterialien und Nanoprodukten.
Quelle: Pressemitteilung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit