Nanomedizin - eine Übersicht
Nanomaterialien gelten als wichtige Hoffnungsträger für neuartige Behandlungsmethoden bei vielfältigen Erkrankungen. Die Medizin macht sich bereits heute Nanomaterialien für Medikamente, Diagnostika und Implantate zunutze. Es wird intensiv an weiteren Möglichkeiten geforscht, um Nanomaterialien im Gesundheitsbereich anzuwenden, ein Gebiet, das inzwischen als „Nanomedizin" Schlagzeilen macht. Was gibt es hier bereits und auf welche neuen Arzneimittel können wir in absehbarer Zeit hoffen? Und wieweit muss man sich vor übertriebenen Erwartungen hüten? Darüber gibt eine neue Informationsseite der Plattform DaNa Auskunft.
Nanopartikel haben in der Medizin eine lange Geschichte. Lange bevor es den Begriff „Nanotechnologie" gegeben hat, wurde bereits kolloidales Gold (heute würde man sagen Nanogold) für rheumatoide Arthritis verwendet. Nano-große Silberpartikel werden seit langem vor allem in der Hautmedizin als antibakterielle Wirkstoffe (z.B. in Wundverbänden) eingesetzt.
Mit der Entwicklung der Naotechnologie entstand die Idee, dass sich die spezifischen Eigenschaften von Nanopartikeln auch medizinisch verwenden lassen. Dafür sind zwei Dinge maßgeblich: Zum einen muss das Präparat Partikel in Nanogröße enthalten, zum anderen muss es daraus nützliche Eigenschaften gewinnen, die weder mit größeren Partikeln, noch mit gelösten Chemikalien erreicht werden können.
Eine Zusammenfassung aus dem Jahr 2013 zählte genau 100 Produkte auf, die klinisch zugelassen sind, darunter auch medizintechnische Geräte, wie etwa Implantate oder chirurgische Instrumente. Bei Implantaten können nanostrukturierte Oberflächen etwa aus Titan gutes Einwachsen fördern und Entzündung unterdrücken. Als Nano-Arzneimittel sind 43 Produkte zugelassen (Stand 2014, z.B. Grippe-Impfstoffe, Krebsmedikamente oder gegen Pilzinfektionen). Die größte Zahl davon ist für Krebserkrankungen gedacht, aber insgesamt ist eine breite Palette von Anwendungen vertreten, darunter Infektionskrankheiten, Schmerzbehandlung, Krankheitsdiagnosen, Impfstoffe, Autoimmunerkrankungen und Immununterdrückung bei Organtransplantaten.
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Quelle: DaNa
Bild: Magnetresonanz-Aufnahme. Wikimedia Commons, User Alfred1221.