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12.04.2018

Nanopartikel gegen Lungenkrebs bestehen nächsten Test

Die häufigste Form von Lungenkrebs, das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC), ist nach wie vor schwer zu behandeln. Nur ein Drittel der Patienten lebt fünf Jahre nach der Diagnose noch.

Forscher am Jefferson College of Pharmacy entwickeln einen neuen Behandlungsansatz. In Mausmodellen wurde auf der Grundlage von funktionalisierten Nanopartikeln  ein wirksamer Ansatz entwickelt. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Molecular Pharmaceutics“ ("Evaluation von MUC1-Aptamer-funktionalisierten hybriden Nanopartikeln zur gezielten Abgabe von miRNA-29b an nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom") veröffentlicht.

Die entwickelten Nanopartikel transportieren ein Molekül zu den Tumorzellen, welches das Tumorwachstum stoppt und Tumore für eine Chemotherapie empfänglicher macht. Das Molekül, microRNA 29b genannt, wäre allerdings unwirksam, wenn es durch Injektion verabreicht würde, da es im Blut schnell abgebaut oder von Immunzellen aufgenommen und entfernt wird.

Um diese Einschränkungen zu umgehen, entwickelte die Gruppe von Sunday Shoyele, Assistenzprofessor am Jefferson College of Pharmacy, ein Nanopartikel aus vier Teilen. Zuerst fügte Dr. Shoyele einen Teil eines menschlichen Antikörpers, Immunglobulin G (IgG), hinzu, um die Partikel vom Immunsystem abzudecken. Zweitens fügte das Forscherteam das MUC1-Antigen hinzu, das wie ein Navigationssystem wirkt, das die Nanopartikel zu den MUC1-beschichteten Lungentumoren führt. Schließlich wird die therapeutische Nutzlast microRNA-29b zusammen mit den anderen beiden Komponenten unter Verwendung eines klebrigen Polymers, das Poloxamer-188, zusammengeklebt.

Dr. Shoyele und Kollegen zeigten, dass diese Komponenten ein sphärisches Nanopartikel bildeten, das in der Lage war, die Lungentumore in Mausmodellen zu finden und den Tumor zu verkleinern. "Diese Arbeit erweitert unsere früheren Arbeiten, die zeigen, dass diese Partikel beim Schrumpfen von Tumorgewebe in einer Petrischale wirksam sind. Hier zeigen wir, dass sie auch in einem komplexeren lebenden System wirksam sind", sagte Dr. Shoyele.

Zusätzliche Tests sind erforderlich, bevor die Technologie in klinischen Studien am Menschen getestet werden kann. Dr. Shoyele plant, die Forschung mit umfassenden Toxizitätstests fortzusetzen und den Herstellungsprozess von Nanopartikeln für klinische Studien zu skalieren.

Quelle: https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.molpharmaceut.7b00900