Neuartiger Wasserfilter aus Algen kann Leben retten
Cellulosefasern aus Algen können zu Wasserfiltern verarbeitet werden. Mit diesen können Bakterien und Viren ausgefiltert und tödliche Krankheiten verhindert werden.
Die Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser ist in den meisten Teilen von Bangladesch, in dem mehr als 15 Millionen unter der extremen Armutsgrenze leben, ein ständiges Problem. Die extrem hohe Bevölkerungsdichte, schlechten hygienischen Zustände und Mangel an sauberem Wasser erhöhen das Risiko der Verbreitung von durch Trinkwasser übertragenen Krankheiten. Die Städte Dhaka und Chittagong sind die einzigen Städte mit breit verfügbarem Leitungswasser und Kanalisationssystemen, aber sogar dort ist das Wasser meist nur wenige Stunden am Tag verfügbar und kann auf Grund von leckenden Leitungen noch immer mit ansteckenden Krankheitserregern verseucht sein.
Jetzt hat ein Team der Universität Uppsala, Schweden, und der Universität Dhaka, Bangladesch, gezeigt, dass eine lokal wachsende und bisher ungenutzte Art von grünen Makroalgen benutzt werden kann, um Cellulose-Nanofasern herzustellen. Daraus können Filterpapiere mit bestimmter Porengrösse geformt werden, welche vor Ort zur Wasserreinigung genutzt werden.
Die Wissenschaftler glauben, dass die Papierfilter aus Pithophora-Algen eine erschwingliche und effiziente Methode sein können, um zahlreiche tödliche Krankheiten zu verhindern, die durch Trinkwasser übertragen werden. Die Filterpapiere entfernen in Feldtests bis zu 99.999% von Viren, Sporen und Bakterien.
«Zugang zu sauberem Wasser wird stark zu verbesserter Gesundheit beitragen und deshalb auch die Armut reduzieren. Wir sind optimistisch, dass die Filterpapiere durch zukünftige Weiterentwicklungen tödliche Krankheiten verhindern können und die Lebensqualität von Millionen von Menschen verbessern werden», sagt Khondkar Siddique-e-Rabbani, Honorarprofessor der Universität Dhaka und Projektleiter in Bangladesch.