Versicherungen unterschätzen Nanorisiken
Der Rückversicherer Gen Re publizierte kürzlich eine Analyse und Einschätzung der potentiellen Gefahren für die Versicherung von Nanomaterialien. Der Artikel kommt zu dem Schluss, dass mit dem Vormarsch der Nanotechnologie womöglich eines der wichtigsten und gleichzeitig am wenigsten beachteten Risiken auf die Versicherer zukommt. Es wird empfohlen, dass sich Versicherer mehr mit dem Thema befassen und entsprechende Massnahmen ergreifen.
Der Artikel liefert eine Übersicht zu verschiedenen Gefahren- und Expositionsstudien, vorwiegend mit Fokus auf die Sicherheit am Arbeitsplatz. Ein Fokus liegt dabei auf CNTs, welche in Versicherungskreisen dem Vergleich mit Asbest unterzogen sind. Eine internationale Umfrage unter Nanotechnologie-Unternehmen zeigt gravierende Mängel bei nanospezifischen Sicherheitvorkehrungen auf.
Aufgrund der aktuellen Datenlage zum Gefahrenpotential der Nanotechnologie - insbesondere am Arbeitsplatz - sehen die Versicherer der weiteren Entwicklung mit einigem Respekt entgegen. Mit Blick nach Amerika könnten dort nach Auslegung der Rechtsprechung in Zukunft umfangreiche Schadenersatzklagen aufgrund von Spätfolgen der Exposition mit Nanopartikeln am Arbeitsplatz folgen. Den Versicherern wird deshalb geraten, ihre Policen hinsichtlich der möglichen Gefahren von Nanomaterialien anzupassen und von den Herstellern z. B. die notwendigen Informationen zu fordern.
Die vollständige Publikation kann hier heruntergeladen werden (pdf, 164 KB).
Quelle: Gen Re
Lesen Sie weitere Artikel zu Versicherbarkeit der Nanotechnologie: Versicherungswirtschaft 09/2010 und 02/2010; Neue Zürcher Zeitung (NZZ) 10/2010
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