Guideline on Nano Textiles published
The new guideline "Nano Textiles" published by the Swiss Textiles Association and EMPA is meant to easen the safe access to and use of nanotechnologies for enterprises of the textile and clothing industry.
Der TVS Textilverband Schweiz will beim Thema Zukunftstechnik und Risiken nichts verschlafen: "Wir beschäftigen uns bereits seit 2007 damit, welche Chancen und Risiken die Nanotechnologien für Unternehmen unseres Verbands mit sich bringt", sagt Manfred Bickel, Leiter der Geschäftsstelle des TVS. Kürzlich fand in Zusammenarbeit mit der Empa und dem Nano-Cluster Bodensee nun bereits ein drittes Mal der "Dialog NanoSafe Textiles" statt, an dem sich Branchenvertreter und Forscher in der Empa-Akademie begegneten. Der erste "Dialog", 2007, hatte noch einer Meinungsbildung zum Thema Nano gedient. An der zweiten Veranstaltung 2009 stellten die Bundesämter für Gesundheit (BAG) und für Umwelt (BAFU) ihren Vorsorgeraster für den Umgang mit Nanomaterialien vor. Jetzt, 2011, geht es einen Schritt weiter: Eine Broschüre des Textilverbandes und der Empa soll Herstellerbetrieben aus der Textilbranche Sicherheit geben.
Schritt für Schritt durch den Nano-Dschungel
In dem Leitfaden werden allgemeine Fragen zu Nanomaterialien systematisch erläutert, zum Beispiel:
Was sind Nanomaterialien?
- frei bewegliche Nano-Objekte (Nanopartikel, Nanofasern, Nanoplättchen), aber auch
- nanostrukturierte Materialien (Oberflächen, Komposite, nanoporöse Strukturen)
Wie werden Nanomaterialien in Textilien integriert?
- Einbetten in Kern- oder Mantelfaser
- Aufbringen auf die Faser oder auf die Faserbeschichtung
- Nanostrukturen auf der Faser (Nanoschichten, Nanoporen)
Die 21-seitige Broschüre behandelt viele spezielle Fragen zur Textilproduktion: Wann ist bei Nanomaterialien Vorsicht geboten? Wie erreiche ich nachhaltige Wertschöpfung? Wie ist die Produktqualität zu testen? Wo kann ich mich weiter informieren? Eine pdf-Version des Leitfadens steht zum Download auf www.empa.ch/nanosafetextiles und auf der Website des Textilverbands www.swisstextiles.ch/ bereit. Auf der Website www.empa.ch/nanosafetextiles finden Sie zusätzlich vertiefende Projektberichte zum Thema.
Fachleute in konkreten Fällen anfragen
Doch auch die beste Broschüre kann nicht jeden Einzelfall abdecken, das ist der Autorenschaft klar. Für Detailrecherchen zu Einzelfällen eignen sich Datenbanken wie die Website www.nanopartikel.info, die von den Bundesämtern BAG und BAFU sowie vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt wird. Doch auch eine Datenbanksuche beantwortet nicht alles. Harald Krug, Leiter des Departments "Materials meet Life" an der Empa betont daher: "Beim Thema Nanotechnologie gibt es keine grundsätzliche Antwort. Es braucht Fachleute, die Ihnen durch das Dickicht des Internets helfen."
Mit "Vorsorgeraster" Risiken abschätzen
Im Moment fokussiert das BAG auf die Bereitstellung von Hilfsmitteln zur Förderung der Eigenverantwortung von Unternehmen, erläuterte BAG-Experte Christoph Studer. Bis auf weiteres gelte analog dem Chemikalienrecht: Für Nano-Produkte, die von Zulieferern eingekauft werden, ist der Hersteller des Vorprodukts verantwortlich. Es gilt also für weiterverarbeitende Betriebe, die mitgelieferten Sicherheitsdatenblätter genau zu konsultieren. Wer sicher gehen will, sollte bei Unklarheiten nachfragen oder allenfalls für sein Produkt und seinen Produktionsprozess ein Gutachten in Auftrag geben. Hilfreich zur Abschätzung von Risiken ist der vom Bund erarbeitete "Vorsorgeraster Synthetische Nanomaterialien". Das Programm kann unter http://www.bag.admin.ch/themen/chemikalien/00228/00510/05626/index.html?lang=de gestartet werden und ist in vier Sprachen verfügbar.
Source: Empa
Further Information:
"Leitfaden Nano Textiles" (Download Pdf, 3 MB)
"Beispiel: Antibakterielle Textilien mit Nanosilber" (Download Pdf, 48 KB)