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19.09.2013

Self-healing car finish - How nanotechnology renders cars scratch-resistant

Novel sprays containing silica or aluminium oxide nanoparticles enable car finish to repair itself up to a certain degree. The following interview on nanotechnlogy in car finish by Thomas Wagner (interviewing Christoph Meili) was aired on "Deutschlandfunk" on September 19, 2013 (interview in German).

"Das ist ein Spray. Und damit kann man beispielsweise die Oberfläche Schmutz und Wasser abweisend machen." Das Auto, das Schmutzpartikel wie von Zauberhand abperlen lässt - die Nano-Technologie macht's möglich. "Also man kann sich das grob so vorstellen, dass in diesen Stoffen Moleküle sind, die sich auf der Grundoberfläche so anordnen, dass sie parallel nebeneinander sind. Und damit bilden sie eine Art sehr dichte, wasserabstoßende Oberfläche, wo sich Wassertropfen nicht anlagern können. Und weil sich diese Wassertropfen nicht anlagern, ausdehnen können, perlen sie ab." Und mit ihnen auch die im Wasser gelösten Schmutzbestandteile. "Lotus-Effekt" nennen Experten wie Christoph Meili dieses Abperlen als Folge der Nano-Partikel. Und dieser Lotus-Effekt lässt sich nicht nur im Imprägnier-Spray verwenden. "Also man kann solche Stoffe auch einsetzen, um Nano-Lacke herzustellen, die besonders widerstandsfähig sind. Also gerade im Automobilbereich sind das Klarlacke, die aufgetragen werden auf die Oberfläche. Diese Klarlacke verhindern, dass beispielsweise die Lacke stumpf werden oder verkratzen."

Aus diesem Grund werden solchen Lacken sehr harte Nano-Partikel wie Silizium- oder Aluminium-Oxid beigemischt. Dadurch wird die Oberfläche besonders hart, zeigt sich besonders robust und unempfindlich. Diese Technologie setzte vor allem die Premium-Marken unter den Automobilherstellern schon seit über zehn Jahren ein. In diesem Zeitraum hat die Anwendung der Nano-Technologie für Autolacke enorme Fortschritte gemacht. "Es gibt selbstheilende Autolacke. So etwas gibt es. Und das sind Systeme, wenn Sie einen nicht allzu großen Kratzer haben, dass die dann quasi wieder von selbst zusammenfließen. Man kann sich vorstellen, dass die Oberfläche sich wieder schließt. Das heißt: Dort, wo der Kratzer entstanden ist, fließen die Partikel wieder zusammen. Und die Oberfläche heilt aus." Hierzu muss aber von vornherein ein "selbstheilender Nano-Lack" verwendet werden. Durch eine nachträgliche Imprägnierung lässt sich diese Fähigkeit zur Selbstheilung des Autolacks nicht erzielen. Dennoch haben die Tüftler allerlei Nano-Wundermittelchen auf den Markt gebracht, die auch im Nachhinein aufs Fahrzeug aufgebracht werden können - und beispielsweise, so Christoph Meili von der Innovationsgesellschaft St. Gallen, für klare Sicht sorgen:

"Man kann beispielsweise auch die Scheiben imprägnieren mit solchen Sprays. Das bedeutet: Wenn Sie dann auf die Autobahn gehen, müssen Sie bis ab einer gewissen Geschwindigkeit die Scheibenwischer nicht mehr einstellen. Das heißt: Der Regen perlt dann einfach ab." Imprägnier-Sprays, die Nano-Teilchen enthalten, werden auch immer häufiger verwendet, um sie im Nachhinein auf bestehende Autolacke aufzubringen. Florian Gombeck arbeitet als selbstständiger Fahrzeug-Aufbereiter."Wir arbeiten mit einer Keramik-Nanolack-Versiegelung. Der Vorteil ist, dass das Auto dann immer wie neu aussieht. Man weiß, dass sich das in den Klarlack einarbeitet und dadurch der Lack geschützt bleibt." Auch in diesem Fall sorgt die Imprägnierung für eine Oberflächen-Beschichtung, die den Lack ein Stück weit resistent gegenüber Kratzern macht - und sorgt dafür, dass Schmutzteilchen und Wassertropfen abperlen. Zwischen 600 und 900 Euro verlangen Fahrzeug-Aufbereiter wie Florian Gombeck für solch eine Behandlung - ein auf den ersten Blick recht saftiger Preis. Dennoch rechne sich solch eine Nano-Imprägnierung vor allem für die Halter von Leasing-Fahrzeugen. Geben die Halter solche Autos nämlich nach der Leasing-Dauer mit einem Kratzer zurück, werden erheblich höhere Summen als die 600 Euro für die Nano-Imprägnierung fällig. Die übrigens hält eine ganze Weile an. "150 Waschanlagenfahrten. Also man sagt in der Regel drei Jahre."

Source: Deutschlandfunk (Interview by Thomas Wagner, 19.09.2013)

Image: © Copyright 2013, The Innovation Society, St. Gallen

The full program can be found here (text and audio versions, external link, Deutschlandfunk).

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