Seit 2005

07.08.2018

Nagelpilz-Behandlung mit Nanotechnologie

Nagelpilz (Onychomykose) tritt weltweit sehr häufig auf (5-15%). Der Pilz, welcher Nägel deformiert, Schmerzen und erhöhtes Risiko von Infektion an Weichgewebe verursacht, beeinflusst weltweit Millionen von Menschen. Es gibt zwar zahlreiche äusserliche Anwendungen um den Pilz zu behandeln, aber die Erfolgsquote bleibt relativ tief. Eine neue Kombination von Wirkstoff und Nanoformulierung verspricht Verbesserung.

Die aktuellste Behandlung, ein Breitband-Triazol mit dem Namen Efinaconazol, wirkt durch Eindringen in den Nagel. Es weist die höchste Heilrate unter anderen topikalen Antimykotika auf. Allerdings sind die Kosten für eine Behandlung relativ hoch, weil der Wirkstoff teuer ist und über längere Zeit angewendet werden muss.

Adam Friedman, MD, Professor für Dermatologie an der George Washington University School of Medicine and Health Sciences, und sein Team haben untersucht, wie die Efinaconazol-Behandlung mit Nanopartikeln verbessert und  die Behandlung kosteneffizienter gemacht werden könnte. Sie haben Efinaconazol mit Nanopartikeln kombiniert, welche Stickstoffmonoxid (NO) freigeben und denselben antimykotischen Effekt zeigen. Der Effekt tritt bei einer Kombination jedoch bereits bei einem Bruchteil der Menge an Efinaconazol auf, die verwendet wird, wenn das Triazol alleine eingesetzt wird. Das Ergebnis der im Journal of Drugs in Dermatology ("Nitric Oxide Releasing Nanoparticles as a Strategy to Improve Current Onychomycosis Treatments") veröffentlichten Studie ist, dass die Kombination von Medikament und Nanopartikeln effizienter ist, als beide separat anzuwenden. Dies könnte künftig potenziell bessere und erträglichere Behandlungen ermöglichen. Ein zusätzlicher Nutzen entsteht durch die Eigenschaft der Nanopartikel, Infektionen an schwer erreichbaren Stellen bekämpfen zu können. Ein häufiges Hindernis bei anderen Antimykotika ist hingegen ihre Fähigkeit in die Nagelplatte eindringen zu können und dann auch dort zu verweilen.

"Nanotechnologie wird in vielen Bereichen der Medizin und Chirurgie untersucht und angewendet, um bessere Ergebnisse zu erzielen, damit werden schlussendlich die Patienten profitieren können", sagt Friedman. "Ein leider rasch wachsendes Hindernis in der Patientenversorgung ist der Zugang zu Medikamenten aufgrund steigender Kosten und mangelndem Versicherungsschutz."

"Was wir herausgefunden haben, ist. dass die Kombination beider Komponenten denselben antimykotischen Effekt erzeugen kann, wie wenn man sie separat mit den höchsten getesteten Konzentrationen einsetzt, jedoch geschieht dies bereits bei einem Bruchteil dieser Konzentrationen", erklärt Friedman. "Die Wirkung der Kombination, visualisiert durch Elektronenmikroskopie, im Vergleich zu beiden Produkten alleine, hat ihren synergistischen, schädlichen Effekt bei Konzentrationen gezeigt, die unbedenklich sind für menschliche Zellen."

Quelle: https://www.nanowerk.com/nanotechnology-news2/newsid=50644.php

Originalartikel (EN): http://jddonline.com/articles/dermatology/S1545961618P0717X/1