Schicksal von Nanoprodukten am Ende des Lebenszyklus
Das Verhalten in den verschiedenen Abfallströmen sowie Umwelt- und Gesundheitsrisiken am Ende der Produktlebensdauer von Nanomaterialien sind bislang noch weitgehend unbekannt. Das Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hat ein weiteres Dossier der Reihe "nano-trust" veröffentlicht, das sich mit genau diesen Fragen befasst.
Um das Risiko in der sogenannte End-of-Life-Phase (EOL) berücksichtigen zu können, müssen vor allem die unterschiedlichen Entsorgungswege und möglichen Umwandlungsprozesse, welchen Nanomaterialien in Abfallbehandlungsanlagen unterliegen können, berücksichtigt werden. In der Entsorgungsphase werden derzeit weder die speziellen Eigenschaften von Nanomaterialien noch die Frage einer eventuellen Rückgewinnung oder Rückholbarkeit berücksichtigt. Gesetzliche Vorgaben für eine gesonderte Behandlung nanomaterialhaltiger Abfälle bestehen nicht. Eine solche Regelung würde genaue Kenntnisse über eingesetzte Nanomaterialien, deren Form und Zusammensetzung sowie über Mengen und Konzentrationen voraussetzen. Diese Informationen sind jedoch nicht verfügbar, sodass über die EOL-Phase von Produkten mit Nanomaterialien kaum Untersuchungen vorliegen. Sehr wenig ist darüber bekannt, wie sich nanomaterialhaltige Abfälle in thermischen, biologischen und mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen sowie in Deponien verhalten.
Quelle: "Nano-Abfall" - Produkte mit Nanomaterialien am Ende ihres Lebenszyklus, Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, nano-trust dossier Nr. 040, August 2014.
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